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Was sind Reizdarmsyndrom, Dünndarmfehlbesiedlung und Candida-Pilzüberwucherung? Und warum sie hinter Deinen Magen-Darm-Beschwerden stehen können.

Hallo liebe BlogleserInnen,
bestimmt habt ihr schon mal im Leben unter Magen-Darm-Beschwerden gelitten. Ganz typisch sind etwa Bauchschmerzen bei Stress oder in Prüfungssituationen.

Wer aber von einem Reizdarmsyndrom betroffen ist, weiß bestens, wie ein gereizter Darm sich nachteilig auf den Alltag auswirken kann. Die Lebensqualität ist dann stark beeinträchtigt, man zieht sich aus dem Sozialleben zurück und oft dreht sich alles nur um die Bauchbeschwerden: Eine echte Achterbahnfahrt.

Im ersten Teil des Beitrags möchte ich euch nahebringen, was ein Reizdarmsyndrom ist, und dass auch eine Dünndarmfehlbesiedlung oder Pilzüberwucherung hinter den Magen-Darm-Beschwerden stehen können.

Im zweiten Teil des Artikels werde ich euch erläutern, wie der schrittweise Weg zur Low-FODMAP-Diät aussieht, was eine FODMAP-arme Ernährung und Eliminationsdiäten sind und warum sie bei Reizdarmsyndrom, Dünndarmfehlbesiedlung und / oder Pilzüberwucherung die Symptome lindern können.

Was ist ein Reizdarm: RDS / IBS?

Ein Reizdarmsyndrom (RDS/ IBS: irritable bowel syndrome) zeichnet sich durch unklare und wiederkehrende Bauchschmerzen und quälende Blähungen aus. Nach der Speisezufuhr können Übelkeit, Druck- und Völlegefühl bis zu Durchfällen oder Verstopfungen auftreten.

Laut Dr. Georgie redet man von einem klassischen Reizdarmsyndrom, wenn die sogenannten ROM IV Kriterien erfüllt werden: Man erfährt die Darmbeschwerden mindestens drei Mal wöchentlich und über eine längere Zeitspanne von etwa sechs Monaten.

Auf der Suche nach der Diagnose

In der Hoffnung, diese Leiden zu beenden, kaufen viele getrost die Regale in den Apotheken leer. Tabletten und Medikamente bringen jedoch nur halbwegs eine Erleichterung, wenn man auf die wahren Ursachen des Reizdarmsyndroms nicht eingeht. Einen guten Spezialisten zu finden, stellt auch nicht selten eine große Herausforderung dar.

Auf der Suche nach einer zutreffenden Diagnose wird man jahrelang von Pontius zu Pilatus geschickt und stößt bedauerlicherweise auf wenig Empathie. Insbesondere, wenn am Ende des Tages die zahlreich durchgeführten Labortests und Untersuchungen keine eindeutige Klärung für die Ursache des Unwohlseins eines Patienten ergeben haben.

Früher wurde angenommen, dass die Psyche ein primärer Grund für das Reizdarmsyndrom darstellt, da psychische Einflüsse sich im Magen-Darm-Trakt bemerkbar machen können. Laut Prof. Dr. Labenz geht man aber heute davon aus, dass das RDS in erster Linie eine Darmerkrankung mit glaubhaften Beschwerden ist.

Wie wird die Diagnose Reizdarmsyndrom gesichert?

Oft ist es ein langer Weg, bis die Diagnose RDS gestellt wird. Nach dem Ausschlussprinzip werden zuerst verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um eine organische Störung abzuklären. Dazu zählen u. a. Magen- und Darmspiegelung, Ultraschall oder MRT des Bauchraumes.

Abgecheckt werden sollten auch Leber- und Bauchspeicheldrüsenenzyme, ein möglicher Parasitenbefall sowie Allergien oder Nahrungsmittelintoleranzen (Gluten, Lactose, Fructose oder auch multiple Intoleranzen).

Ergibt sich jedoch kein organischer Befund und die Unverträglichkeiten konnten ebenfalls ausgeschlossen wurden, wird oft eine funktionelle Störung des Darms festgestellt. In dem Fall lautet die Diagnose: Reizdarmsyndrom.

Mögliche Ursachen des Reizdarmes

Die Ursachen für das Reizdarmsyndrom sind in den meisten Fällen nicht erkennbar.

Eine gestörte Darmflora, wie z. B. nach einer Antibiotika-Einnahme, einer Salmonellen Infektion oder einem langjährigen Verzehr von Fertiggerichten und Süßigkeiten können für den Reizdarm mitverantwortlich sein.

Ebenfalls ein anhaltender und chronischer Stress, der mit der Zeit nicht mehr wahrgenommen wird, kann sich auf den Magen und Darm niederschlagen.

Dünndarmfehlbesiedlung: DDFB/ SIBO

Dr. Pimentel zufolge leiden de facto 60 bis 70 % der RDS-Patienten an einer Dünndarmfehlbesiedlung, der sogenannten SIBO (small intestinal bacterial overgrowth).

SIBO kennzeichnet die Besiedlung des Dünndarms mit Bakterien, die normalerweise nur den Dickdarm besiedeln und im Dünndarm eigentlich nicht ansässig sind.

SIBO weist ein ähnliches Krankheitsbild wie das RDS auf und wird z. B. durch einen Lactulose-Atemtest festgestellt, so Dr. Fiedler.

Candida-Überwucherung: SIFO und LIFO

Im Gespräch mit der weltweit bekannten SIBO-Spezialistin Dr. Jacobi erzählt Dr. Beeson von ihrer Erfahrung mit den häufigen Darmpilzinfektionen bei RDS-Patienten.

Wer ihre Praxis in Montana, USA, betritt und sich über einen Gehirnnebel, tägliche Blähungen und Obstipation oder auch Diarrhö beschwert, wird zunächst auf eine Pilzüberwucherung getestet.

SIFO (small intestinal fungal overgrowth) steht für eine Dünndarm-Pilzübersiedlung und LIFO (large intestinal fungal overgrowth) für eine Dickdarm-Pilzübersiedlung.

Bei SIFO und LIFO gleichen die Beschwerden denen des Reizdarmsyndroms und können entweder allein oder auch zusammen mit einer Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) auftreten.

Schätzungsweise leiden 25 % aller SIBO-Patienten entweder an SIFO allein oder einer Mischform von SIFO und SIBO gleichzeitig.

Pilzübersiedlungen lassen sich nur schwer nachweisen und ihre Behandlung ist deutlich aufwendiger und langwieriger als bei einem Reizdarmsyndrom, das nur einen milden Verlauf hat und das man möglicherweise lediglich durch eine Ernährungsumstellung wieder in den Griff bekommt.

Welche Rolle spielt die Darmflora bei dem RDS?

Unsere Darmflora besteht aus Bakterien und sonstigen Mikroben (Mikroorganismen), die sich natürlicherweise im Darm befinden und die Verdauung fördern.

Die Anzahl der Darmbakterien bei einem gesunden Menschen sollte sich auf etwa 10 Billionen und 400 unterschiedliche Bakterienarten belaufen. Unsere Darmflora wiegt ca. 1,5 Kilo – genauso viel wie die Leber, die das zentrale Organ für jegliche Stoffwechselvorgänge ist.

Schon daraus lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass unsere Darmflora – von einigen Ärzten auch als ein separates Organ bezeichnet – eine zentrale Rolle in unserer Gesundheit spielt.

Gerade beim RDS wird dem Mikrobiom (der Darmflora) eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Im Vergleich zu gesunden Menschen ist die Darmflora bei RDS-Patienten verändert. Daraus resultieren lokale Entzündungen und ein durchlässiger Darm. Konsequent kommt es zu entzündlichen Veränderungen und letztendlich zu einer Funktionsstörung des Darms.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Entwicklung des Reizdarms?

Um das Mikrobiom aufzubauen, benötigen wir mehr Ballaststoffe in unserer Ernährung: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Leinsamen, Flohsamenschalen, Weizenkeime, Obst und Gemüse. Hingegen beinhalten Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte gar keine Ballaststoffe.

Probiotika sind Zubereitungen, die über lebensfähige Mikroorganismen verfügen und ebenfalls zum Aufbau der Darmflora beitragen. Beispielsweise wirken probiotisch Milchsäurebakterien, die sich in Kefir, Joghurt, Buttermilch oder Sauerkraut befinden.

Präbiotika dagegen fördern das Wachstum und die Aktivität der bereits in unserem Dickdarm lebenden Bakterien. Zu den präbiotischen Lebensmitteln gehören u. a. Topinambur, Chicorée oder Spargel.

Gezuckerte und industriell verarbeitete Produkte sind währenddessen ballaststoffarm, haben viele Zusatzstoffe zum Inhalt und beschädigen die Darmschleimhaut. Wer sich also gerne von Weißbrot, Fast Food und Süßigkeiten ernährt, läuft Gefahr, ein Reizdarmsyndrom heranzubilden.

Ernährungs-Symptom-Tagebuch

Eine probate Methode für die Aufdeckung der Zusammenhänge zwischen der aufgenommenen Nahrung sowie den Getränken und den Beschwerden könnte die Führung eines Ernährungs-Symptom-Tagebuches darstellen.

Anhand der Aufzeichnungen können die Bauchbeschwerden mit konkreten Lebensmitteln verknüpft werden. Die den Darm reizenden Nahrungsmittel werden zunächst aus der Diät z. B. für 14 Tage eliminiert und anschließend peu à peu wieder eingefügt.

Löst ein bestimmtes Nahrungsmittel weitere Beschwerden aus, darf es entweder nur noch in kleinen Mengen verzehrt oder muss ganz aus dem Menü ausgeschlossen werden.

Was sollte bei einem Reizdarm gegessen werden?

Laut Prof. Dr. Labenz gibt es keine einheitliche Reizdarm-Diät, die jedem RDS-Patienten eine Linderung bringen könnte. Lediglich eine systematische Analyse des Ernährungstagebuches ist oft dienlich, um herauszufinden, welche Nahrungsmittel Beschwerden verursachen können.

Damit der Darm sich einigermaßen beruhigen und regenerieren kann, gilt es, nichts zu verzehren, wodurch der Darm von innen entweder mechanisch, chemisch oder thermisch zusätzlich gereizt werden kann.

Dazu gehört eine zu hohe Zufuhr an Fett, Süßem oder Cola als auch das Meiden von Bohnenkaffee, alkoholischen Getränken, scharf gewürzten und scharf gebratenen Speisen. Ebenso ist von einer isolierten Zunahme von frischem und säurereichem Obst abzuraten.

Eisgekühlte oder auch zu heiße Speisen oder Getränke sind ebenfalls nicht empfehlenswert.

Siehe Ernährung bei Reizdarmsyndrom und Dünndarmfehlbesiedlung Teil II

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