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Wie du mit individualisierter Ernährung bei Reizdarmsyndrom und Dünndarmfehlbesiedlung deine Beschwerden loswerden kannst.
Siehe Ernährung bei Reizdarmsyndrom und Dünndarmfehlbesiedlung Teil I
Der schrittweise Weg zur FODMAP-Diät
Das englische Institut für Gesundheit (NICE-Institut) gibt vor, bei dem Reizdarm eine diätetische Therapie in drei Schritten vorzunehmen.
Begonnen wird mit den allgemeinen Empfehlungen, wie z. B. mit einem regelmäßigen Verzehr von Mahlzeiten und einer Schonkost bei gleichzeitiger Vermeidung verarbeiteter Lebensmittel. Bei vielen RDS-Patienten kann schon dieser Schritt allein große Resultate bringen.
Die Low-FODMAP-Diät
Gut bewährt hat sich auch die australische Low-FODMAP-Diät der Universität Monash. Für zwei bis sechs Wochen werden bestimmte Kohlenhydrate weggelassen, die zu Gärungsprozessen im Darm führen können. Die FODMAP-armen Lebensmittel können Bauchschmerzen, Blähungen und Verdauungsprobleme zuverlässig beheben.
FODMAP steht für fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole.
FODMAPs kommen reichlich vor in…
• Oligosacchariden: Gerste, Roggen, Weizen, Knoblauch, Zwiebeln, Linsen, Erbsen
• Disacchariden: Joghurt, Milch, Sahne
• Monosacchariden: Äpfel, Birnen, Honig, Kirschen, Maissirup, Spargel
• Polyolen: Pflaumen, Kirschen, Nektarinen, Süßstoffe, Diätprodukte
Wenn FODMAPs im Dünndarm nicht verdaut oder aufgenommen werden können, gelangen sie in den Dickdarm, wo sie durch die Mikroflora des Dickdarms fermentiert werden. Als Resultat kommt es zu Blähungen und Flatulenz. Manchmal kommt es auch zu Durchfällen oder Verstopfungen.
Nach zwei bis sechs Wochen der Restriktionsphase werden FODMAP-reiche Lebensmittel schrittweise in die Ernährung eingebaut.
Die sogenannte Reexpositionsphase dauert sechs bis acht Wochen. Sollte ein Nahrungsmittel Symptome hervorrufen, muss es entweder reduziert oder komplett weggelassen werden. Dieser Schritt wird als Eliminationsdiät bezeichnet.
Lass dich von einem erfahrenen Ernährungsberater beraten
Ein bewanderter Ernährungsberater ist in der Lage, die wichtigsten Quellen von FODMAPs in deinem Speiseplan zu identifizieren und dir Ratschläge zu erteilen, was du während der Restriktionsphase essen solltest und was nicht.
Basierend auf deiner Symptomstärke, wird der Ernährungsberater den Grad der FODMAP-Beschränkungen individuell zu deinen Bedürfnissen anpassen.
In manchen Fällen reicht es völlig, nur die wichtigsten Quellen von FODMAPs aus der Ernährung zu entfernen. Dr. Hayes zufolge, kann anfänglich z. B. nur Gluten aus dem Speiseplan gestrichen werden, wenn es dem Kunden schwerfällt, sich an eine sehr strenge Diät zu halten.
Solltest du auf eine FODMAP-arme Diät nicht ausreichend reagieren, kann dein Ernährungsberater andere Auslöser deiner Beschwerden erkennen, wie etwa Kaffee, überschüssiges Fett und Histamin- oder Salicylatintoleranz.
Im Netz findest du viele verschiedene FODMAP-Listen, die nicht unbedingt miteinander im Einklang sind. Es mag daran liegen, dass manche Nahrungsmittel auf ihren FODMAP-Gehalt nicht getestet wurden.
Außerdem variieren die FODMAP-Listen stark in den Angaben zu Portionsgrößen der FODMAP-haltigen Lebensmittel. Ebenfalls aus diesem Grund ist es sinnvoller, Kontakt zu einem erfahrenen Ernährungsberater aufzunehmen, der mit den aktuellsten Richtlinien der Universität Monash auf dem Laufenden bleibt.
Ist FODMAP-Diät eine neue „Ernährungsmode“?
Das FODMAP-Konzept wurde durch das Forschungsteam der Universität Monash in Australien entwickelt. Die Diät wurde anhand des seit Jahren in der wissenschaftlichen Literatur vorhandenen Wissens erstellt.
Schon seit Längerem ist uns bekannt, dass bestimmte Lebensmittel sich auf den Magen-Darm-Trakt niederschlagen und Beschwerden auslösen können. Dank den Fortschritten in der Wissenschaft und Technologie können wir viel mehr über die Stoffe verstehen, die einige Lebensmittel zum Inhalt haben.
Zu den „Schuldigen“ gehören: Milch, Bohnen, Früchte, Getreide, insbesondere Weizen, Roggen und Zwiebeln.
Das Forschungsteam hat die Beobachtungen und Erkenntnisse bezüglich fermentierbarer und schlecht aufnehmbarer Kohlenhydrate zusammengestellt und durch die Entwicklung des Konzepts den bekannten Forschungsergebnissen eine Struktur gegeben.
Die FODMAP-arme Diät ist eine therapeutische Ernährung bei Reizdarm, SIBO, Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, die weltweit durch Ernährungsberater und Ärzte mit viel Erfolg und beeindruckenden Resultaten eingesetzt wird.
Alternativen zur FODMAP-armen Ernährung wären außerdem:
• Cedars-Sinai-Diät
• Elementardiät für 2 bis 3 Wochen
• Darm- und Psychologie-Syndrom-Diät
• Fast-Track-Diät für Reizdarm
• Paleo Diät
• SIBO-Specific Food Guide
• SIBO Bi-Phasic Diät
• Spezifische Kohlenhydratdiät
Linderung der Symptome
Dr. Anne Fleck, bekannt auch als „Ernährungsdoc“, legt das Hauptaugenmerk beim RDS auf den Aufbau der gestörten Darmflora durch Ballaststoffe, Pro- und Präbiotika.
Sie unterstreicht ebenfalls, wie relevant die Reduktion der Darmentzündungen durch das Weglassen von Fertigprodukten ist. Zum Einsatz kommen sollten Omega-3 reiche Lebensmittel wie u. a. Lachs, Sardinen, Lein- oder Hanföl.
Ein ausreichender Nachtschlaf, regelmäßige körperliche Bewegung sowie der Stressabbau z.B. durch Akkupunktur gehören ebenfalls zu anderen erprobten Methoden bei RDS-Patienten.
Eine Studie der Universität Monash hat 2019 erwiesen, dass eine Darmhypnose bei über 70 % der RDS-Patienten zu einer wesentlichen Verbesserung ihres Gesundheitszustandes führen kann.
Symptomorientierte Ernährung
Bei einer Obstipation (Darmträgheit) sollte die Ballaststoffzufuhr schrittweise erhöht werden. Beginnen kann man beispielsweise mit einem Teelöffel Flohsamenschalen mit einem Glas Wasser.
Apfelessig, Triphala (Kräutermischung in der ayurvedischen Medizin), Aloe Vera Saft, Magnesium Citrat, Chia Samen und Kiwis kurbeln ebenfalls die Darmbewegung an.
Bei akuten Verstopfungen bewährt sich auch ein Teeaufguss aus Faulbaumrinde oder China-Rhabarber und verspricht Linderung.
Treten verstärkt Blähungen auf, kann das Weglassen von Kohlgemüse, Hülsenfrüchten, Soja-Erzeugnissen, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und grobem Vollkornbrot eine Abänderung schaffen. Ebenso sollte auf Bier, Limonaden und kohlensäurehaltige Getränke verzichtet werden.
Blähungstreibend wirken auch einige Kräuter und Gewürze wie Anis, Basilikum, Dill, Fenchel, Kreuzkümmel, Kümmel, Minze, Petersilie bzw. Tees hieraus.
Erfolgsversprechend sind bei Durchfällen auch etwa eine Rohapfeldiät, Möhrensuppe, schwarzer Tee (mindestens 5 Minuten ziehen lassen), Kakao, bittere Schokolade, polierter Reis und ausnahmsweise Weißbrot und Weißmehlerzeugnisse.
Bei starken Durchfällen müssen auch die Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste ausgeglichen werden. Dazu eignet sich 1 Liter reiner Orangensaft mit 1 Teelöffel Salz und 1-2 Esslöffeln Zucker.
Fazit
Der stark spürbare Leidensdruck bedeutet für RDS-Patienten gewaltige Einschnitte im Alltag. Schon allein die Suche nach einer zutreffenden Diagnose kann anstrengend, wenn nicht sogar lästig sein.
Hinter dem Reizdarmsyndrom können sowohl eine falsche Ernährung, Dysbiose, Dünndarmfehlbesiedlung, Candida-Pilzüberwucherung als auch Nahrungsmittelintoleranzen- oder Allergien stehen.
Nicht selten ist das auch ein Zusammenspiel mehrerer Krankheitsauslöser. Gerade deswegen ist es so schwer, auf die wahren Ursachen des RDSs einzugehen.
Um in ein Gleichgewicht zurückzugelangen, bedarf es jedoch einer gewissen Zeit, Geduld und Disziplin.
Hauptsache ist, eine zutreffende Diagnose zu stellen und den gereizten Darm mit Ernährung und Kräutern bzw. Medikamenten wieder in Schwung zu bringen.
Bezüglich der Ernährung wird beim RDS in drei Schritten vorgegangen. Angefangen wird mit allgemeinen Ernährungsempfehlungen. Sollten diese jedoch keine Linderung bringen, wird mit einer Low-FODMAP-Diät fortgesetzt (zweiter Schritt).
Das Ziel ist dabei, individuelle Verträglichkeiten und Unverträglichkeiten auszutesten. Schritt drei würde dann eine Eliminierung von allen unverträglichen Produkten heißen.
Hingegen wird bei SIBO der erste Schritt oft übersprungen und die Low-FODMAP-Diät mit medikamentöser Behandlung sofort eingeleitet.
Im Fall von SIFO ist eine strikt zuckerfreie und kohlenhydratreduzierte Ernährung einzuhalten.
Für eure Kommentare und vielleicht neue Anregungen wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
Arnika
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