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Mentales Schlankheitstraining beim Abnehmen: Warum es sich lohnt und euch zu eurem Wunschgewicht bringt.

Hallo liebe BlogleserInnen,

heute möchte ich ein aufschlussreiches wie auch spannendes Thema aufgreifen, das mir besonders am Herzen liegt und ein Teil jeder Ernährungsberatungsstunde sein sollte: Mentales Schlankheitstraining beim Abnehmen. Erfahrungsgemäß kann ich euch sagen, dass sogar die bestens konzipierten und personalisierten Diätpläne nicht zwangsläufig zu einem Erfolg führen müssen, wenn es im Kopf nicht “Klick” macht.

Was ist Mentales Schlankheitstraining?

Beim Mentalen Schlankheitstraining geht es darum, den Verstand und Geist der Diätwilligen entsprechend zu trainieren, damit sie ihr Wunschgewicht erreichen und halten können. Es gibt nämlich einige mentale Probleme, derer wir uns manchmal nicht bewusst sind und die uns die Umsetzung unserer Vorsätze erschweren können.

Erstens instrumentalisieren wir das Essen in unserem Alltag. Das bedeutet, dass wir nicht nur aus Hunger oder Appetit essen, sondern dem Essen möglicherweise eine Ersatzfunktion für fehlende Zuwendung und Geborgenheit zuordnen.

Zweitens finden wir oft keine Alternativmöglichkeiten, die unsere Heißhungerattacken stoppen könnten.

Und drittens fehlen uns häufig Disziplin, Willensstärke und Durchhaltevermögen, um eine Diät erfolgreich zu Ende zu bringen.

Man steckt also in einem Teufelskreis und findet keinen Ausweg aus seiner Situation. Endlos dreht es sich um neue Diätversuche und ums Scheitern, manchmal sogar jahrelang oder gar Zeit eines Lebens.

Welche psychologischen und sozialen Funktionen erfüllt das Essen in unserem Alltag? (Mehr dazu: In meinem nächsten Beitrag)

Essen als Ersatzhandlung

Beispielsweise wird vermehrt zum Stressabbau oder zum Trost bei Liebeskummer gegessen.

Essen als Sucht

Das kompulsive Essen, in extremen Fällen als Binge-Eating bezeichnet, kann sich aber auch als eine Sucht erweisen.

Situationsbedingtes Essen

Einige Menschen greifen vermehrt nur situationsbedingt zum Essen, wie beispielsweise auf Geschäftsmeetings oder während und nach dem Einkauf.

Die drei Schritte des Mentalen Schlankheitstrainings

Im ersten Schritt analysieren die Mentalen Schlankheitstrainer*innen die individuelle Esssituation ihrer Klienten. Wir versuchen zu erkennen, welche Funktionen das Essen im Leben unserer Kunden erfüllt. Kommt es als Ersatz in Frust- und Stresssituationen auf, hat es bereits einen Suchtcharakter entwickelt oder wird vielleicht eher zunehmend situations- und berufsbedingt gegessen?

Im zweiten Schritt erarbeiten wir zusammen die Lösungsmöglichkeiten. Wir suchen nach erfüllenden Tätigkeiten, wie z. B. ein neues Hobby oder Entspannungsübungen. Gemeinsam schauen wir nach verschiedenen Ausweichmöglichkeiten, die es für genuss- und situationsorientierte Genießer geben könnte.

Gegebenenfalls nicht mit anderen Feinschmeckern essen gehen oder ein Stoppschild auf den Kühlschrank kleben. Die gemeinsam erarbeiteten Lösungen werden demnächst einer individuellen Alltagssituation zugeordnet.

Im dritten Schritt geht es um die mentale Stärkung des Willens und des Durchhaltevermögens für den gesamten Abnehmprozess. Die Diätwilligen malen sich genau aus, wie sie in konkreten Situationen die erarbeiteten Alternativen einsetzen werden.

Dabei ist es wichtig, sich auf diese Situation einzulassen und diese zu erleben. Kurz vor dem Schlafengehen, bei entspannender Musik stellt man sich genau vor, wie man in einer kritischen Esssituation seine Vorsätze umsetzt. Die dauerhafte Wiederholung der Übung führt zum Automatismus und somit zum Erfolg.

Außerdem tritt die mentale Stärkung durch die Vorstellung und das Erleben des Wunschbildes in den Vordergrund. Man visualisiert seine zukünftige Figur, wie man sich dabei fühlt und welche Wirkung sein neues Image auf das soziale Umfeld hat. Unerlässlich ist ebenfalls der Glauben an die Realisierbarkeit des Ziels.

Zum Glaubenstraining eignet sich die Zentralformel des Mentalen Schlankheitstrainings, die täglich aufgesagt wird: „Ich glaube fest daran, dass ich mein Wunschgewicht erreiche, bei dem ich mich glücklicher und wohler fühle, weil ich mein Verhalten ändern kann“ (FSG, 2015: 82).

Warum ist Mentales Schlankheitstraining bei Übergewichtigen ratsam?

Das Hauptproblem bei der Ernährungsumstellung liegt nicht in der Unkenntnis einer gesunden Ernährungsweise, sondern vielmehr in einer fehlenden mentalen Unterstützung bei der Veränderung von Essgewohnheiten.

Zahlreiche Diätversuche scheitern und die Abnehmmittel bringen wenig, wenn die eigene Fehlleistung für den Misserfolg verantwortlich gemacht wird. Oft mangelt es uns an Disziplin, Durchhaltevermögen und fester Willenskraft. Verzweifelt stecken wir in einem Teufelskreis und wissen keinen Ausweg mehr. Genau bei solchen Situationen kommt das Mentale Schlankheitstraining ins Spiel.

Die vorbereitende mentale Stärkung

Meistens kennen wir unsere kritischen Esssituationen, in denen es entweder zu einer üppigen Esserei oder ganz zu Fressattacken kommt. Üblicherweise berichten mir Kunden, dass sie erst richtig den Hunger spüren, wenn sie abends nach der Arbeit zur Ruhe kommen und sich vor dem Fernseher auf die Couch setzen. Man legt mit einem Stück Pizza oder einem Schokoriegel los und irgendwann verliert man komplett die Kontrolle über die Verzehrmenge.

Bei vorbereitender mentaler Stärkung wollen wir auf diese Anlässe im Vorfeld eingehen. Nehmen wir an, dass unser Vorsatz ist, von jetzt an abends nur die Hälfte der Pizza oder des Riegels zu genießen. Diese Situation müssen wir uns mit allen Details ganz genau ausmalen und sie intensiv erleben.

Die begleitende mentale Stärkung

Dieser Schritt ist notwendig, um den Willen und das Durchhaltevermögen für die gesamte Abnehmphase zu stärken. Hier handelt es sich um die Vorstellung des Wunschbildes: Unser Körper in erträumter Form.

Dabei beantwortet man sich unter anderem auch Fragen wie: Was würde mich besonders erfreuen, wenn ich mein Zielgewicht erreicht habe? Oder: Was tue ich in meinem Leben anders, wenn ich mein Ziel realisiert habe? Das Wunschbild muss auch durch die bildliche Vorstellung erlebt und empfunden werden.

Fazit

Mentales Schlankheitstraining bedeutet also Bewusstmachung, Auseinandersetzung und intensive Beschäftigung mit der eigenen Esssituation, Alternativmöglichkeiten und Stärkung des Willens und des Durchhaltevermögens in regelmäßiger Weise.

Eine halbherzige Einstellung zur Ernährungsumstellung ist häufig ergebnislos. Erst wenn man seine eigenen und oft unbewussten Essgewohnheiten einsieht und an den Alternativen arbeitet, sind die Chancen für den Erfolg deutlich größer. Disziplin, fester Willen und Beharrlichkeit sind beim Abnehmen unabdingbar und müssen durch den ganzen Prozess der Ernährungsumstellung gestärkt werden. Ansonsten nimmt die Motivation bei jedem kleinen Misserfolg wieder mal ab.

Ernährungsumstellung ist oft ein mühsamer Prozess und man muss sich wirklich in Geduld üben, um sein Ziel verwirklichen zu können. Rückfälle gehören auch dazu und es ist durchaus normal, kleine oder auch mal größere Sünden zu begehen. Damit muss man sich einfach abfinden und dann solche Ausrutscher auch mal in Kauf nehmen können. Hauptsache, man bleibt am Ball und am besten mit Mentalem Schlankheitstraining.

Ich freue mich über eure Kommentare und Anregungen.

Liebe Grüße
Arnika

* Fernakademie für Sport und Gesundheitsmanagement (2015), Fernkurs zum Mentalen Schlankheitstrainer. Lippstadt: FSG.

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